29. Oktober 2015
von Tilo
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Und jetzt wieder etwas Handfestes!

Ich hatte eine Idee. Die verfolgte mich eine kleine Weile. Dann habe ich sie umgesetzt: Blutwurst im Schlafrock. Und das war gut…

Eigentlich ganz einfach! Man nehme eine bratfähige Blutwurst im Ring, schneide 4 Stücke à ca. 80 g ab, entferne die Haut und halbiere jedes Stück längs.
IMG_4346250 g in Scheiben geschnittene Zwiebeln werden inzwischen in Öl gebraten, bis sie gar und braun sind. Würzen mit Salz und etwas Pfeffer.
IMG_4347Ein Paket Blätterteig aus dem Kühlregal wird ausgerollt und in 8 gleiche Teile geschnitten. Auf jedes Teil kommt ein Stück Blutwurst, Schnittfläche nach oben, darauf je ein Achtel der gebratenen Zwiebeln. Teigplatten anheben und über die Zwiebeln legen, so dass eine Überlappung entsteht. Die Seiten dicht verschließen und die Päckchen mit der Naht nach unten auf Backpapier legen. Mit Eigelb bepinseln, mit Sesamsaat bestreuen und bei gut 200° Ober-/Unterhitze 10-12 Min. backen.
IMG_4355Zusammen mit Apfelchutney und einem kühlen Bier eine wunderbare Vorspeise: ALLERBESTER KRAM!

REZEPT Blutwurst im Schlafrock

REZEPT Apfelchutney

21. Oktober 2015
von Tilo
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Backen?…Ich??? | enthält Werbung

Erstaunliche Dinge passieren. Ich stelle immer häufiger fest, dass dieser Blog wahrgenommen wird, auch wenn ich wenig dafür tue. So erhielt ich eine Anfrage von falkemedia*, einem Zeitschriften-Verlag, ob ich nicht deren neuentwickelte Back-App testen und darüber berichten wolle. Mein Blog sei ausgewählt worden, weil falkemedia sich mit ihm identifizieren könne… Nun ja, was tun? Ich als Nichtbäcker, null Erfahrung! Aber im Hinblick auf die eigene Vielseitigkeit sollte man ja vielleicht auch backen können. Ich habe also die – übrigens kostenlose –  App “Simply Yummy”* heruntergeladen und angesehen. Mein erster Eindruck: Aufgeräumt, gut gemacht, Schritt für Schritt (und wichtig: die Schritte sind klein!) mit Videos und weiteren Features, wie Einkaufsliste, Mengenrechner u.v.m. – offensichtlich für solche wie mich gemacht 😉 . Sie ist anfängertauglich, es gibt keine Ausreden mehr!
headgrafikAlso, ich hab’s getan. Ich habe gebacken. Mit der App. Und es hat geklappt. Schritt für Schritt. Mengen und Backzeiten stimmem, alles geht auf, und es macht Spaß! Erster Versuch: Kokos-Aprikosen-Shortbread.

190 g weiche Butter und 120 g Zucker schaumig gerührt, etwas Vanilleextrakt, 200g Mehl und eine Prise Salz mit der Butter verknetet, den Teig in Klarsichtfolie für 1 Stunde in den Kühlschrank.
IMG_4220Statt einer Backform habe ich einen Rahmen und eine Backmatte verwendet, den Teig darin gleichmäßig verteilt, mehrfach mit einer Gabel eingestochen und bei 175° Ober-/Unterhitze 20 Min. gebacken. Zeit stimmt, Oberfläche schön braun. Auf dem heißen Boden werden dann 200 g Aprikosenmarmelade verstrichen. Anschließend werden 160 g Kokosflocken, 2 EL brauner Zucker und 200 g gesüßte Kondensmilch gut vermengt, auf dem Kuchen verteilt und glattgestrichen. (Das mache ich beim nächsten Mal etwas intensiver).
IMG_4223Nochmals für 30 Min. in den Ofen, wieder 175° Ober-/Unterhitze. Bei Bedarf mit Alufolie abdecken. Kommt alles genau hin! Abkühlen lassen und zu “Shortbread-Fingers” schneiden.
IMG_4225Dem gibt es nichts hinzuzufügen: ALLERBESTER KRAM!

REZEPT An dieser Stelle steht üblicherweise das selbst verfasste Rezept als PDF. Heute machen wir’s anders. Hier der Link zu Simply Yummy: www.sweetpaul.de/App*. Wahlweise kann die App auch direkt im App Store oder bei Google play heruntergeladen werden.

Wie  im Titel ersichtlich, handelt es sich bei diesem Beitrag um Werbung für falkemedia GmbH & Co. KG, für die ich entlohnt werde. Meine Meinung wurde in keiner Weise beeinflusst. Die Werbungs-relevanten, mit * gekennzeichneten Links sind “nofollow”.

 Zum guten Schluss: “Dein Shortbread schmeckt gut!” Ein Lob von der Gattin 🙂 !

18. Oktober 2015
von Tilo
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Windgeschälte Graupen!

Wer kennt windgeschälte Graupen? Keiner? Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass auch ich bis vor Kurzem nichts darüber wusste. Dabei steht “Hoffnung”, die einzige Windmühle Deutschlands, in der Graupen geschält werden, gerade mal 5 km entfernt in Munkbrarup. Sie ist eine von drei voll funktionsfähigen Windmühlen in der näheren Umgebung: Die Mühle “Fortuna” in Unewatter Landschaftsmuseum ist funktionstüchtig, als Museumsmühle aber nicht in Betrieb. In der Schwensbyer Mühle “Renata” arbeiten gleich zwei Müller. Hier wird Backgetreide geschrotet, und es wird Tierfutter produziert. Wer gentechnikfreies Hühnerfutter sucht, ist hier an der richtigen Adresse. Und dann gibt es noch die Mühle “Hoffnung” in Munkbrarup mit besagten Graupen.

Das Schälen der Graupen ist eine anspruchsvolle Angelegenheit. Es wird extrem viel und gleichmäßiger Wind benötigt. Selbst hier oben an der Küste herrschen nur an wenigen Tagen im Jahr die erforderlichen Bedingungen. Dabei ist das Schälen mit Windkraft eine sehr schonende Methode, bei der nur die harte (und letzlich ungenießbare) äußere Schale des Korns entfernt wird und der Mehlkörper – anders als bei der Perlgraupe – voll erhalten bleibt. Das macht die windgeschälte Graupe ernährungsphysiologisch sehr wertvoll.

Und was macht man damit? Traditionell sind Graupen sättigende Einlage in Suppen und Eintöpfen. Gerade in Norddeutschland werden sie aber auch gesüßt in Nachspeisen eingesetzt, oder sie werden statt Reis in Salaten verwendet. “Graupotto” ist in meinen Augen ein Unwort, beschreibt aber ganz treffend eine weitere Verwendungsmöglichkeit. Ich hab’s noch nicht gemacht, aber bald…ich hab’ da schon eine Idee.

Heute aber erst mal wieder klassisch. Der Herbst, und damit die Eintopfzeit ist da! Eine Kindheitserinnerung ist die Westfälische Graupensuppe, wie mein Vater sie kochte. Es geht los!
IMG_4153Tafelspitz vom Dexter von der Husbyharde trifft auf geräucherte Schweinebacke aus eigener Herstellung!IMG_4154Dazu kommen eigentlich nur noch drei weitere Zutaten: Porree, Kartoffeln und: Graupen. Die Mengen sind ziemlich egal. Wir haben es hier mit gut 1 kg Fleisch zu tun, 800 g Porree, 400 g Kartoffeln und 200 g Graupen. Das sollen 6 handfeste Portionen werden.

Das Fleisch wird in einem passnden Topf knapp mit Salzwasser (9 g/l 😉 ) bedeckt und unter Zugabe von etwas Suppengrün bei kleiner Temperatur gegart. Währenddessen werden die Graupen in einem zweiten Topf, ebenfalls in Salzwasser (reichlich!), gegart. Das dauert ca. 30 Min. Man kann dann den Herd abschalten und die Graupen  im Kochwasser bis zur weiteren Verwendung abkühlen lassen. Sie quellen dabei immer weiter, und das ist erwünscht. Wenn das Rindfleisch gar und schön weich ist, werden Tafelspitz und Schweinebacke aus dem Topf genommen. Die Brühe wird durch ein Sieb gegossen, und die geschälten und in Würfel geschnittenen Kartoffeln darin gegart. Nach der halben Garzeit kommt der geschnittene Porree hinzu. Der Tafelspitz wird von der Fettkante, die Schweinebacke von der Schwarte befreit. Es gibt eine Hardcore-Version: beides dranlassen! Das tue ich aber nicht 😉 . Beides in Würfel schneiden.

Wenn auch der Porree gar ist (ruhig noch bissfest), werden die Graupen mit Wasser gründlich abgespült und kommen zusammen mit dem Fleisch in den Topf. Aufkochen, bei Bedarf etwas Wasser zugeben und mit Salz abschmecken. Eigentlich ist die Suppe jetzt fertig.
IMG_4157Gut ist, wenn die Suppe ruhig schon einige Stunden vor dem Verzehr fertig ist. Wenn sie heiß auf dem Herd steht, quellen die Graupen immer weiter. Möglicherweise muss man etwas Wasser zugeben, damit die Suppe nicht zu dick wird.
IMG_4163So sieht sie am nächsten Tag aus. Der Porree hat seine frische Farbe verloren, die Graupen sind größer geworden und besser erkennbar. Und dann der Geschmack… ALLERBESTER KRAM!

REZEPT Westfälische Graupensuppe

30. September 2015
von Tilo
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Apfelspeck

Das richtige Gericht zum Herbstanfang. Nochmal ein Rezept aus dem legendären IKEA-Kochbuch, das ich im Juni schonmal erwähnt habe, als es um die marinierten Matjes ging. Ich bin gerade Strohwitwer und habe das Rezept heute mal herausgekramt, weil es schnell und einfach zuzubereiten ist, und weil es sich auch gut in kleinen Mengen machen lässt. Und unglaublich lecker ist es obendrein!

IMG_4075Das sind die Zutaten. Kasseler Bauch aus eigener Herstellung, Zwiebel(n), 1 Apfel, Piment und Nelken (je 1 TL bei 4 Portionen) und ein kräftiger Schuss dunkles Bier. Mehr nicht. Bei Bedarf vielleicht noch etwas Butterschmalz und ganz wenig Salz. Schwarte vom Kasseler entfernen, in ca. 3 mm dicke Scheiben, die Scheiben in Streifen schneiden. Zwiebel pellen, halbieren uund längs in Scheiben schneiden. Nelken und Piment im Mörser etwas zerstoßen und dann mit einem großen Messer fein hacken.

IMG_4076Kasseler jetzt in einer schweren Pfanne anbraten. Aus der Pfanne nehmen und dann die Zwiebel anbraten, auch bei kräftiger Hitzte. Evtl. etwas Butterschmalz zugeben und ganz leicht salzen. Dann Piment und Nelken dazu und mit Bier ablöschen. Das Bier bei kleiner Hitze ganz einkochen lassen, und dann die Pfanne vom Herd nehmen. Apfel schälen, entkernen und in Stücke schneiden. Apfelstücke und Kasseler mit den Zwiebeln vermengen und in der Pfanne oder in einer Auflaufform ca. 10 Min. in den 170° heißen Ofen geben.

IMG_4077Dazu gibt es Pellkartoffeln mit einem kleinen Stich Butter und etwas Fleur de Sel, und natürlich dunkles Bier…da ist ja noch was in der Flasche! ALLERBESTER KRAM!

REZEPT Apfelspeck

27. September 2015
von Tilo
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Es wird Zeit…

…dass ich mal wieder etwas von mir hören lasse! Es ist viel passiert seit dem letzten Beitrag. Gutes und weniger Gutes. Fangen wir mit dem weniger Guten an: Der Befestigungsmechanismus meines Kameragurtes hat sich selbst zerlegt. Kamera fällt auf Betonpflaster. Objektiv kaputt. 350,- Euro Schaden. Nach “erfolgreicher” Reparatur funktioniert der Autofocus nicht mehr. Nochmal 1-2 Wochen warten, und ich bin nur eingeschränkt handlungsfähig… Dann wäre da mein bisher erfolgreich eingeleiteter Rückzug aus dem Berufsleben. Durch einen Rückschlag wird sich meine wöchentliche Arbeitszeit schlagartig um einige Stunden erhöhen – nicht gut für den Blog, aber ich werde tun, was ich kann.

Die guten Nachrichten: ich bin Großvater geworden, zum 4. Mal, der 4. Junge 🙂 . Und wer genau hingesehen hat, wird bemerkt haben, dass das “Theme” dieses Blogs ein “Child” bekommen hat. Habe ich ohne fremde Hilfe ganz alleine gemacht 🙂 . Der dicke weiße Streifen zwischen Text und Sidebar ist weg, und ich habe Platz für größere Fotos!

Außerdem, und ganz unbemerkt und ohne Spektakel ist ALLERBESTER KRAM 1 Jahr alt geworden. Große Anstrengungen, den Blog bekannt zu machen habe ich bisher ja nicht unternommen. Aber ich stelle schon fest, dass es einen festen Leserstamm gibt, der regelmäßig vorbeischaut: dafür danke ich! Langsam, aber sicher wächst die Leserschaft – und ich werde am Ball bleiben.

Dass dieser Blog wahrgenommen wird, merke ich auch an diversen Anfragen. So die von besonders-hamburg.de. Ich wurde eingeladen zu einer kleinen, aber feinen Messe im Museum für Arbeit. Das hat mich neugierig gemacht und ich war heute da.

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Besonders Lecker – Kulinarisches und Accessoires werden hier geboten…

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…und signierte Kochbücher…

Bei Stevan Paul habe ich gleich zweimal zugeschlagen: Heute koch ich, morgen brat ich – auch für Leute, die mit Kochen gar nichts am Hut haben: wenn sie eine bibliophile Ader haben, unbedingt empfehlenswert. Und für die, die mit Kochen etwas am Hut haben, ist es doppelt wertvoll. Die Rezepte sind nicht zu kompliziert und es gibt – soweit ich das bis jetzt überschaue – keine exotischen Zutaten. Und dann das Craft Beer Kochbuch: viel Stoff für meine anstehenden Männer-Kochkurse (jawohl: Plural – auch hier tut sich etwas 😉 ). Und weil Thomas Sampl gleich nebenan stand und mir sein Hamburg-Kochbuch ausnehmend gut gefiel, kam das auch gleich mit in den Beutel.

Stevan Paul und Thomas Sampl

Stevan Paul und Thomas Sampl

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…einer der “größeren” Aussteller…

...aber auch viele kleine...

…aber auch viele kleine…

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…und für’s leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt – durch 6 Food-Trucks!

Die Messe geht im nächsten Jahr über 2 Tage. Ich wünsche da schon jetzt viel Erfolg: die haben das verdient! ALLERBESTER KRAM!

 

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