21. April 2016
von Tilo
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ZEIT-Kochtag am 22. April 2016: Es gibt Coq flambé

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Clemens Wilmenrod habe ich im damaligen Fernsehen nicht miterlebt. Der Grund: in unserem Haus gab es keinen Fernseher. Als der dann Mitte oder Ende der 60er Jahre auch bei uns, im letzten fernsehfreien Haushalt der Straße Einzug hielt, waren auch damals schon Kochsendungen angesagt. Ich selbst kann mich daran nicht mehr erinnern. Erinnern kann ich mich aber an den Tag, als meine Eltern nach einer solchen Sendung sich gemeinsam ans Werk machten, das Gesehene und Gehörte in die Tat umzusetzen. Das war neu! Mein Vater war bis dahin über Bratkartoffeln und Spiegeleier nicht hinausgekommen, und jetzt das: das sah ganz so aus, als sei Kochen doch vielleicht mehr, als nur die Familie mit Nahrung zu versorgen. Coq flambé.

Man nehme: ein Brathähnchen, zwei Zwiebeln, zwei Möhren, Petersilie, Thymian, ein Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer Butter und schließlich einen ordentlichen Schluck trockenen Weißwein. Der war zu der Zeit in einem ostwestfälischen Haushalt eher selten anzutreffen, aber in diesem Punkt waren meine Eltern der Zeit ganz klar voraus 😉

Beim Einkauf geht es bei uns inzwischen sehr regional und möglichst nachhaltig zu. Die Hähnchen, die wir hier üblicherweise direkt vom Bauern bekommen liegen meist bei ca. 3 kg. Für unser Vorhaben eindeutig zu groß. Der Citti-Markt hilft beim Blick über die Grenzen: Aktionswoche, es gibt französische Maishähnchen, Label Rouge (Freilandhaltung, sehr hohe Auflagen). Kann man mit gutem Gewissen kaufen. Unseres hat heute 1100 g und schließlich hat unser Rezept ja einen eindeutig französischen Ursprung.

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Der Einkauf. Es fehlt die Petersilie. Die war kurz vor Feierabend frisch nicht mehr zu bekommen, also muss die tiefgekühlte herhalten.

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Nachdem Flügel, Hals und Bürzel abgetrennt sind, kommt der Vogel auf den Drehspieß des Backofens, wird mit flüssiger Butter bepinselt, gesalzen und gepfeffert, und dann geht’s bei 170° für 45 Minuten in den Ofen. Umluft.

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Die abgetrennten Hähnchenteile in Butter anbraten. Das spritzt ein wenig, gibt aber schöne Aromen. Zwiebeln und heute mal auch etwas Knoblauch dazu. Salzen und pfeffern. Thymian und Lorbeeblatt zugeben.  Zum Schluss die Möhren, mit Wein ablöschen und geschlossen 25 Minuten bei kleiner Hitze schmoren. Gegen Ende der Garzeit kommt noch die Petersilie dazu.

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Inzwischen sind auch die Baguettes fertig, und wir kommen zum Höhepunkt:

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Der Hahn wird auf das Gemüse gesetzt und mit Cognac (Weinbrand) flambiert. Und obwohl mein Vater nie studiert hat, gehörte es zum Ritual, dass er dabei aus voller Brust das alte Studentenlied schmetterte: “Aus Feuer ward der Geist geschaffen…”

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Dieser Beitrag erscheint anlässlich des ZEIT Kochtags 2016, einem bundesweiten Aktionstag am 22. April, der Menschen dazu anregen soll, selbst zu kochen und sich mit ihrem Essen bewusst auseinanderzusetzen.

REZEPT Coq flambé

27. März 2016
von Tilo
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Bärlauch-Kartoffel-Püree und Heilbutt

Ein wenig musste ich schon herumprobieren, an meinem Bärlauch-Kartoffelpüree. Das Blogevent „Bärlauchliebe“ im Blog Giftigeblonde war der Aufhänger, denn ich habe lange an keinem Blogevent mehr teilgenommen. Ostern steht (stand) vor der Tür – Karfreitag – Fisch – die Idee wuchs: ein leckeres, ganz schlichtes (wie es sich gehört) Karfreitagsessen: Bärlauch-Kartoffelpüree, Heilbuttfilet mit einer Zitronenkruste und gleichzeig mal wieder eine Beteiligung an einem Blogevent!
Bis das Püree rund und harmonisch war, bedurfte es einiger (wie viele es waren, verrate ich nicht) Anläufe, und hier nun das Ergebnis. Die Zugabe von geriebenem Käse war der entscheidende Schritt bei der Erprobung. Und zwar Deichkäse Gold aus Backensholz. Wann immer es geht, verwende ich statt Parmesan und Konsorten lieber regionalen Hartkäse, wie zum Beispiel den Deichkäse Gold, oder wenn ich ihn dann mal ergattern kann, den Nordlandkäse. Zunächst heißt es also, Käse zu reiben.

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Der Käse wäre dann schon mal vorbereitet.

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Danach den Bärlauch sehr fein schneiden und von einer unbehandelten Zitrone die Schale abreiben.

Kartoffeln für das Püree in Salzwasser garen. In der Zwischenzeit wird der Fisch vorbereitet. Backofengrill auf gut 200° vorheizen, den portionierten Heilbutt salzen, leicht pfeffern, in eine leicht gefettete Auflaufform legen und mit der Zitronenkruste belegen. Wie das mit der Kruste geht, habe ich hier schon einmal beschrieben.

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Heute habe ich die fix und fertige Kruste aus dem Gefrierschrank genommen. Den Heilbutt (MSC, mit der Langleine gefangen) habe ich damit belegt, und dann für ca. 10 Minuten (je nach Dicke des Filets kann das auch mehr sein, und man muss berücksichtigen, dass die Kruste gefroren ist!) unter den Grill geschoben.

Nun werden die Kartoffeln abgegossen, Milch kommt dazu, erhitzen, stampfen, Bärlauch, Zitronenabrieb, Olivenöl und Käse unterrühren, eventuell die Konsistenz mit weiterer Milch korrigieren, und zum Schluss mit Salz und Zitronenabrieb abschmecken.

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So sieht inzwischen unser Heilbutt aus.

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Auf dem Teller ist das Ganze an Schlichtheit kaum noch zu überbieten, und mit einem Gläschen Weißwein dazu ist es trotzdem mal wieder:

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REZEPT Bärlauch-Kartoffelpüree

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Wie bereits erwähnt, ist dies ein Beitrag zum Blogevent „Bärlauchliebe“ bei Giftigeblonde, an dem ich mich gerne beteilige.

18. März 2016
von Tilo
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Stinte – noch ist Saison!

Im späten Winter ist Stintsaison. Seit sich die Wasserqualität unserer Flüsse immer weiter verbessert, ist der kleine, nach Gurken riechende Fisch wieder auf den Speisekarten der Restaurants zu finden. Entlang der Elbe und ganz besonders in Lüneburg findet man Gasthöfe, die daraus ein regelrechtes Spektakel machen. Wenn man etwas abseits der Elbe wohnt, muss man auf Stinte nicht verzichten; sie werden auch im Handel angeboten, und damit steht einer Zubereitung zuhause nichts im Weg. Allerdings sollte man wissen, wie’s geht.

6-8 Stinte braucht man pro Person, wenn sie klein sind auch 10. Ich nehme gerne die kleineren. Die Gräten isst man zwangsläufig mit. Bei größeren Stinten kann es vorkommen, dass man sie spürt oder dass sie sogar stören. Also lieber etwas kleinere nehmen, wobei man nach Belieben die Mittelgräte und die Rückenflosse mitessen oder herauslösen kann.

Und man kauft den ganzen Fisch. Da gibt es noch Einiges zu tun, bevor man braten kann. Mit etwas Übung ist das aber keine Hexerei.

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So mache ich es: Mit einem Messer trenne ich das Genick durch. Nur das Genick!

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Dann schneide ich mit einer Schere beidseits hinter den Brustflossen einmal bis zur Körpermitte. Der Kopf ist nun abgetrennt, hängt aber an den Eingeweiden.

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Die Bauchhöhle wird dann mit der Schere eröffnet, wobei ich außen um die eine Bauchflosse schneide, mit einem weiteren Schnitt um die andere, und schon sind beide entfernt. Weiterschneiden bis zum After.

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Nun kann man mit einem Handgriff Kopf und Eingeweide entfernen.

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Dann die Bauchhöhle unter fließendem Wasser ausspülen, mit dem Daumennagel einmal von hinten nach vorne über des Rückgrat fahren, um Blutreste zu entfernen: fertig!

Nachdem ich die Stinte mit etwas Küchenkrepp trocken getupf habe, kommen sie auf einen Schaschlik-Spieß. Dabei wird der Spieß von der Bauchseite her durch den Rücken gesteckt; schön dicht am Rückgrat, damit die Fische, wenn sie gar sind, nicht vom Spieß fallen. Das erleichtert die Handhabung beim Braten ungemein. Mit einem einzigen Handgriff lassen sich so 10 Fische aufmal wenden.

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Als nächstes werden die Fische gesalzen und großzügig mehliert, gerne mit Roggenmehl, und dann in reichlich Butter gebraten. Sie sollten kross werden! Fertige Stinte können dann im warmen Backofen auf den Verzehr warten, denn mehr als eine Portion passt nicht in eine Pfanne.

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Klassische Beilagen sind Kartoffelsalat, oder Bratkartoffeln und Apfelmus. Ich habe heute Bechamelkartoffeln dazu gemacht und etwas Dill dazugegeben. Und auch, wenn die Salatgurke gerade keine Saison hat, passt Gurkensalat wunderbar dazu! Und natürlich ein kühles Bier, oder vielleicht ein Elbler (kleiner Geheimtipp)?

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Zum Rezept: Stinte

16. Februar 2016
von Tilo
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Elsässer Flammkuchen – gehört in jeden Foodblog

Also auch in diesen. Ich muss meiner Pflicht genüge tun. Und ich tue es gerne. Das liegt daran, dass der Flammkuchen bestens in mein Konzept passt: aus wenigen, aber guten Zutaten etwas wirklich Gutes und vor allem Leckeres zu machen. Der einfache, klassische Flammkuchen, wie ihn traditionell die Elsässer Hausfrauen als Ersatz für die digitale Temperaturanzeige ihrer Öfen “missbraucht” haben, spielt inzwischen eine eher untergeordnete Rolle. Die Phantasie zahlreicher Köche und Hobbyköche hat dazu geführt, dass man mit ständig neuen Kreationen daherkommt, die mehr an Pizza als an Flammkuchen erinnern. Wer jedoch in diesem Blog öfter als einmal gelesen hat, kann sich jetzt schon denken, dass es klassisch bleibt 😉  . Auch beim Teig. Die ganz, ganz einfache Variante: Mehl, Wasser, Salz und Öl – sonst nichts. Zur Erinnerung: bei der ganz klassischen Form, also dem, was die Elsässer Hausfrauen früher gemacht haben, hat man sich natürlich des gerade vorhandenen Brotteiges bedient, genauso wie für des Verschließen der Keramiktöpfe für den Baeckeoffe. Das heißt, dass fast jeder Brotteig geeignet sein dürfte. Wer aber Flammkuchen zuhause servieren möchte, tut das meist, wenn er die Nachbarn beim Kartenspielen bewirten möchte.

Das wiederum bedeutet, dass der Teig speziell für diesen Anlass angesetzt wird. Und hier empfielt sich die einfache Variante, zumal sie wirklich gut funktioniert. Ein Problem gibt es allerdings: das Ausrollen! Auch nach der üblicherweise angegebenen Ruhestunde im Kühlschrank ist der Teig äußerst wiederspenstig, zieht sich immer wieder zusammen, und zumindest ich, als eigentlich-nicht-Bäcker, habe immer meine liebe Not. Kurzerhand habe ich die Ruhezeit versuchsweise auf 24 Stunden ausgedehnt, und siehe da: kein Stress mehr. Weil man ja den Flammkuchen nun gerne mal ganz spontan machen möchte, drängt sich auch der nächste Schritt geradezu auf: Teig herstellen, ruhen lassen, portionieren, die Portionen schön flach drücken, damit sie schnell auftauen, (vielleicht sogar ausrollen?) und einfrieren. Wenn man dann Crème fraîche (oder Schmand), Speck und Zwiebeln (und Wein!) immer im Haus hat, kann auch jederzeit der unangemeldete Gast erscheinen 😉 .

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Der Teig taut blitzschnell auf. Dann wird er ausgerollt (völlig stressfrei!)…

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… mit Schmand oder Crème fraîche bestrichen, wobei der Rand frei bleibt…

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…mit Speck und Zwiebeln bestreut (völlig egal, ob die nun rot oder weiß sind). Jetzt ist der klassische Flammkuchen fertig vorbereitet für den auf 250° Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen. Aber auch, wenn ich die Pizza-Methode eher ablehne, gibt es natürlich Möglichkeiten zur Verfeinerung. Gesehen und probiert in der Tarterie St. Pauli bei Fabio Haebel: Munster (Münsterkäse) oder Gorgonzola dazu – aber sowas von lecker! Heute ist Resteverwertung angesagt. Kein Gorgonzola, sondern Saint Agur, geht wunderbar…

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…und dann habe ich neulich von einer Variante mit Blutwurst gelesen, die werde ich definitiv ausprobieren. Inzwischen ist er fertig 🙂 .

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Dazu um Himmels Willen keine Cola und auch kein Mineralwasser. Elsässer Wein ist die beste Wahl. Pfälzer oder anderer Weißwein sind aber auch geeignet. Wie auch immer: ALLERBESTER KRAM!

 REZEPT Elsässer Flammkuchen

7. Februar 2016
von Tilo
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Selbstgemachtes Butterschmalz – ein Muss!

Wo wir gerade bei der Vorratshaltung und beim Selbermachen sind, geht eigentlich kein Weg daran vorbei, sich mit dieser wichtigen Zutat zu befassen. Vorab ein paar Gedanken zu Fetten in der Küche und insbesondere zum Bratfett. Weswegen ich nichts in Öl anbrate? Ganz einfach: auf dem Herd habe ich keine Kontrolle über die tatsächlich im Topf oder in der Pfanne herrschende Temperatur! Und deshalb verzichte ich darauf und verwende, wo immer es geht Butterschmalz oder Schweineschmalz zum Anbraten. Wenn sich die Verwendung von pflanzlichem Öl nicht vermeiden lässt (z.B. im Wok), verwende ich Erdnussöl. Diese 3 Fette haben einen hohen Rauchpunkt und können ungestraft hoch erhitzt werden. Mit raffiniertem Olivenöl kann man das auch machen, darin sehe ich aber eigentlich nur einen Sinn, wenn es unbbedingt vegetarisch zugehen soll. Andere Öle, also vor allem Oliven-, Sonnenblumen- und Maiskeimöl erhitze ich zum Frittieren (da habe ich die Kontrolle über die Temperatur, nämlich maximal 175° C), und ich verwende sie auch zum vorsichtigen Andünsten z.B.von Gemüse.

Das handhabe ich seit Jahren so, und heute, wo ich mich darüber auslasse, habe ich natürlich noch einmal im weltweiten Netz recherchiert. Die Richtigkeit meiner Denk- und Handlungsweise habe ich hier bestätigt gefunden. Auch wenn mancher anders damit umgehet, denke ich, dass ich so nichts falsch mache und vor allem zählen wie immer bei Allerberster Kram Genuss und Geschmack. Und da ist Butterschmalz eigentlich unübertroffen. Wenn es beispielsweise bei einem Steak um Olivenöl geht, gebe ich ein gutes Olivenöl kalt über das fertige Steak, ich vergewaltige das Öl aber nicht in der Pfanne.

Butterschmalz ist wenn man es fertig kauft, kein stark behandeltes oder verändertes Lebensmittel. Eigentlich spricht nichts dagegen. Aber es wird unter standardisierten Bedingungen hergestellt und ist damit immer gleich. Das kann von Vorteil sein, aber die persönliche Note bekommt es nur, wenn man es selbst macht. Denn je nachdem, wie man bei der Herstellung mit der Hitze umgeht, ergeben sich beim fertigen Butterschmalz spürbare Unterschiede. Mehr Hitze, mehr Nussigkeit, mehr Geschmack! Aber wie überall: ja nicht übertreiben, sonst schlägt es um ins Gegenteil. Deswegen mein Rat: selbermachen, und sich vorsichtig an das optimale Ergebnis herantasten. Es lohnt sich!

Jetzt zum selbsthergestellten Butterschmalz. Es ist gekühlt gut haltbar, weshalb es empfehlenswert ist, sich nicht mit Kleinstmengen abzugeben. 1-1,5 oder 2 kg lassen sich gut handhaben. Die kommen in einen ausreichend großen Topf und werden erhitzt.

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Jetzt kommt es darauf an mit etwas Geduld die Temperatur so einzupendeln, dass die Butter gerade eben köchelt. Gut Ding’ will Weile haben. Eine Stunde und auch mehr kann man sich jetzt Zeit nehmen. Das in der Butter enthaltene Wasser veschwindet langsam und die festen Eiweißstoffe beginnen zu bräunen. Man muss ständig beobachten und im richtigen Moment den Topf vom Herd nehmen. Ausdrücklich warnen muss ich vor zu hoher Temperatur. Denn wenn es im Topf zu heiß wird und das Eiweiß beginnt, zu verbrennen, nützt das Reduzieren der Temperatur erstmal gar nichts! Bis das Fett beginnt abzukühlen, dauert es ein Weilchen, und bis dahin ist alles hinüber. Also, oberste Devise: mäßige Temperatur und Geduld, Geduld, Geduld…

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Etwas mehr Farbe darf man riskieren 😉 – aber vielleicht erst beim zweiten oder dritten Versuch.

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In Spannbügelgläser abgefüllt steht Butterschmalz immer im Kühlschrank, und ein angebrochenes Glas steht immer am Herd (keine Kühlung, so ist es geschmeidig und gut zu verarbeiten): ALLERBESTER KRAM!

REZEPT Butterschmalz

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