4. Oktober 2014
von Tilo
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Ein Klassiker – Negroni

Kleiner Lückenfüller und eine kleine Erklärung zum Blog. Auch wenn es momentan den Anschein erweckt, geht es in diesem Blog nicht nur ums Räuchern und die Kunst der Fleischverarbeitung. Eine thematische Ballung lässt sich aber, wenn man selber macht, kaum vermeiden. Ich kann nur versichern, dass ich sehr darauf achten werde, die Themen breit gefächert zu halten. Mit Unterstützung durch meinen Sohn Heinrich, derzeit Bar-Manager im Hotel “Side” in Hamburg werde ich in Kürze näher auf das Thema “Drinks” eingehen und bis dahin den ein oder anderen vorstellen, der mit einfachsten Mitteln und ohne große Barausstattung  oder -kenntnisse realisierbar ist. Nur die Flaschen mit dem richtigen Inhalt sind unbedingt erforderlich.

Erster Einstieg in die Welt der Drinks: ein ganz einfacher Klassiker, ein Stück italienische Aperitifkultur. Seine Faszination liegt in der ungeheuer würzigen Kombination aus Campari und rotem Wermut. Diese findet sich, verdünnt mit einem Schuss Soda, schon im Americano, dem Lieblingsgetränk des Grafen Camillo Negroni. Eines Tages soll der Graf etwas Stärkeres gebraucht haben, das Sodawasser wurde durch Gin ersetzt, und der Negroni war geboren.

Allerbester Kram ist ein Negroni nur mit allerbesten Zutaten. Die Alltagsvariante besteht bei mir aus Finsbury Platinum (sehr empfehlenswert, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis), Rosso Antico und Campari, die Feiertagsvariante aus Hendrick’s Gin (ebenso gut eignet sich Tanqueray 10), Antica formula von Carpano (ich sag’s gleich: schwer erhältlich!) und besagtem Campari. Beide Varianten erhalten noch eine Orangenzeste, und die Feiertagsvariante verfeinere ich gerne mit einer homöopatischen Dosis Mozart Black Schokoladenlikör. ALLERBESTER KRAM!

IMG_0942Für die Alltagsvariante.

IMG_0933Für die Feiertagsvariante.

IMG_09482 Doppelte – ganz schön gehaltvoll.

Cin, Cin!

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2. Oktober 2014
von Tilo
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Inzwischen hat die Räuchersaison begonnen.

Wir erinnern uns: Der Küsten-Lardo ist wohlverpackt im Kühlschrank gelandet und muss da reifen. Ein großes Stück der Speckseite und eine weitere Speckseite müssen nun weiterverarbeitet werden. Und zwar im Räucherofen. Kalträuchern. Da kommt es uns entgegen, dass die Außentemperaturen jetzt doch etwas herbstlicher werden. Man kann’s riskieren, denn oberstes Gebot beim Kalträuchern ist, dass die Temperatur im Räucherofen deutlich unter 30° C bleiben muss.

Aber der Reihe nach. In den vergangenen Monaten wurde viel geschrieben. Über’s Räuchern, Smoker, Räuchern im Kugelgrill und, und, und…  Hier geht es jetzt ums Kalträuchern. Auslöser für mein diesbezügliches Tun ist die Tatsache, dass durchwachsener, geräucherter Bauchspeck, selbst wenn man ihn in einer guten Schlachterei kauft, durch einen hohen Feuchtigkeitsanteil in der Regel recht weich ist, bis hin zu wabbelig, und sich schlecht schneiden lässt. Abgesehen von der bescheidenen Haptik (Speck muss beim Schneiden knirschen!), ist solcher Speck im Geschmack nicht intensiv genug. Wer eine Möglichkeit hat, ihn kühl und luftig aufzuhängen kann ihn zuhause noch reifen lassen. Durch den Feuchtigkeitsverlust verbessern sich Konsitenz und Geschmack.

Wohl dem, der wie ich einen Schlachtermeister zum Nachbarn hat, der – im Rentenalter angekommen – in seiner Garage einschlägige Experimente macht und sich dabei auch noch über die Schulter schauen lässt. Wir bleiben beim Speck, egal ob fetter Rückenspeck oder durchwachsener Bauchspeck, das Pökeln erfolgt in der Weise, dass das beim Schlachter erworbene Stück – in der Regel hat es ein Gewicht zwischen zwei und drei kg – sehr großzügig mit Salz eingerieben wird. Der durchwachsene mit Pökelsalz, wegen der Umrötung, der Fette mit Meersalz, keine Fleischanteile, also keine Umrötung, also Meersalz. Den Boden des Gefäßes, in dem der Speck die nächsten 12-14 Tage verbringen soll dick mit Salz bestreuen, Speck darauf legen, den Speck großzügig mit Salz bestreuen und die Seitenflächen noch einmal so gut das geht mit Salz beschicken. Ein gutes Pfund Salz geht schon drauf bei dieser Prozedur.

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So sieht das aus. Bauch vom Angler Sattelschwein.

Nach Ablauf der Pökelzeit – je nach Dicke 12-14 Tage – wird das Salz abgespült und der Speck mindestens 12 Stunden gewässert. Dann abtrocknen und ca. 24 Stunden zum Abluften an einem kühlen Ort aufhängen. Dann kann das Räuchern beginnen.

Zum Räucherofen hier in seiner Eigenschaft als Küchenhelfer.  Wie bereits erwähnt, soll die Temperatur unter 30° bleiben. Da die glimmenden Späne eine gewisse Temperatur erzeugen, sollte der Schrank ein ausreichendes Volumen haben, und da eine Speckseite auch eine stattliche Größe hat, sollte vor allem die Höhe großzügig bemessen sein. 80 cm sehe ich da als Minimum an.

Ein kurzes Wort zur Nachbarschafts-Verträglichkeit. Die Geruchsbelästigung hält sich sehr in Grenzen. Während des Räucherns ist im Umkreis von ca. 5 Metern ein leichter Rauchgeruch eben wahrnehmbar. Hinter der Holzwand auf dem folgenden Bild wohnen übrigens 2 Bienenvölker. Kein Problem.

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Das ist er. 120 x 30 x 40 cm.

Am falschen Ende gespart: heute musste ich feststellen, dass mein vor 3 Jahren für ca. 200 € erstandenes Exemplar nicht den Anforderungen einer dauerhaften Nutzung genügt. Die Bleche sind durch Schweißpunkte miteinander verbunden, welche sich jetzt nach und nach in Wohlgefallen auflösen. Es gibt da nur zwei Möglichkeiten. Entweder Schweißpunkte durch Nieten ersetzen oder Neukauf. Meine bisherigen Rcherchen haben ergeben, dass der Einstieg für einen gut verarbeiteten Ofen doch eher bei 400 € liegt.

Zum Räuchern selbst hier nur stichpunktartig das Wichtigste. Der Glutkasten hat etwa die Größe eines Schuhkartons, in der Mitte liegt über ¾ der Länge ein Metallprofil, das dafür sorgt, dass der Glutherd maximal die halbe Breite des Kastens einnimmt und damit nicht zu groß, und damit wiederum nicht zu heiß wird. Das Ganze brennt dann U-förmig ab. Ich drehe aus Zeitungspapier einen Docht, den ich da hinein lege und der mit 8-10 handvoll Buchenmehl abgedeckt wird. Der Kasten ist dann randvoll. Dazu kommen noch ca. 20 gequetschte Wacholderbeeren. Mit einer kleinen Gasflamme (Créme-brûlée-Brenner) setze ich an einem Ende die Glut in Gang. Im Idealfall (hohe Luftfeuchtigkeit wirkt sich erschwerend aus) reicht das für 20 Stunden Rauch. Man muss bedenken, dass dieser Rauch sehr dicht ist, und die Räucherzeiten damit relativ kurz werden. In einer Räuchkate kann man sich aufhalten, ohne gleich zu ersticken. Speck und Schinken erhalten bei mir um die 80-100 Stunden Rauch, was eine eher kräftige Rauchnote ergibt.

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Über der Flamme kann man das Metallprofil erkennen.

 

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Rückenspeck vom Wollschwein.

Und was macht man damit, wenns fertig ist? Man kann den fetten, geräucherten Speck vielfach da einsetzen, wo eigentlich Schweineschmalz gefordert ist. Rindsrouladen werden bei uns nach westfälicher Sitte mit Senf, Zwiebeln und fettem Speck gefüllt. Bei der Schmalzherstellung gebe ich 10% fein gewürfelten fetten Speck zu, und er kann in manchen Fällen (ich denke da eher an Eintöpfe, nicht an Terrinen) grünen Speck, den man sonst mühsam beschaffen muss, ersetzen. Speck-und-Zwiebel-Dippe zu Pellkartoffeln oder Klößen schmeckt, mit fettem Speck zubereitet, mindestens genauso gut, wie wenn man durchwachsenen verwendet. ALLERBESTER KRAM!

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28. September 2014
von Tilo
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Es war einmal ein Wollschwein…

…das lebte im schönen Angeln auf einem Bauernhof. Dort durfte es auf die Weide und sogar seinen ersten Geburtstag feiern. Eines morgens fuhr es in einem Anhänger mit dem Bauern in die kleine Stadt Glücksburg. Dort kam ein freundlicher Mann mit einer weißen Schürze zum Anhänger und sagte zum Wollschwein: “Ich bin der Onkel Günter. Komm mal mit mir.” Was jetzt folgt, überspringen wir. Aber ich kann versichern: Es kam dabei nicht die Spur von Stress auf.

Am Nächsten Tag erhielt ich einen Anruf von Onkel Günter. “Du wolltest doch immer mal ein ordentliches Stück Rückenspeck zum Pökeln haben? Ich hätte da was.” Wir wurden blitzschnell handelseinig. Der Speck wurde 12 Tage gesalzen (diesmal mit Meersalz!) und 12 Stunden gewässert. Er liegt jetzt vakuumiert im Kühlschrank und wartet auf die weitere Verarbeitung, insbesondere das Räuchern.

Nun hatte ich immer schon mal überlegt, wie es wohl sei, soetwas wie Lardo selbst herzustellen. Ich war mit meinen Überlegungen fertig. Ich wollte einen Teil des Specks ungeräuchert lassen, portionieren, mit einer Mischung aus gestoßenem Pfeffer, grobem Salz und Rosmarin einreiben, wieder vakuumieren und noch ein paar Wochen in den Kühlschrank verfrachten zum Reifen. Das werde ich jetzt in die Tat umsetzen. Ich habe nämlich inzwischen die Bestätigung erhalten, dass mein Denkansatz offensichtlich richtig ist: Ich war in Backensholz. Richtig! – In der Käserei! Dort werden seit 2 Jahren auch Husumer Protestschweine gehalten. Auf diese Weise gibt es dort eine sinnvolle Verwertung für die im Betrieb anfallende Molke. Und im Hofladen lag er dann, der von mir ausgedachte “Küsten-Lardo”! Gekauft, probiert und für sehr gut befunden. Mir war er etwas zu pfeffrig, aber das kann man ja steuern.  Auch wenn es kein echter Lardo ist, sehr delikat und einfach herzustellen. Man braucht allerdings den Speck von geeigneten Schweinen. Und den gibt’s nun mal nicht im Supermarkt.

Ans Werk! Speck auspacken (wohlgemerkt: er ist fertig gepökelt) und portionieren. Eine Mischung aus schwarzem, weißem und grünem Pfeffer plus ein paar rosa Beeren mörsern, gehackten Rosmarin dazu und etwas Fleur de Sel. Wieder vakuumieren, in den Kühlschrank und warten. Ich werde berichten, wenn es soweit ist, und ich denke, das wird ALLERBESTER KRAM!

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Rückenspeck vom Wollschwein, gepökelt.

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Fertig portioniert.

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Der “Rub”

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Der eingeriebene Speck.

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…und hier aus einer anderen Perspektive 😉

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Vakuumieren…

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…und noch ein wenig auf die erste Verwendung warten.

Und ganz nebenbei wären wir beim nächsten Mitarbeiter, den ich vorstellen möchte. Er heißt Solis Genius und arbeitet bei mir als Vakuumierer. Das tut er seit acht oder neun Jahren. Er tut es klaglos und zuverlässig, und er war noch nie krankgeschrieben oder zur Kur. Ca. 120 Euro habe ich allerdings auch damals schon dafür investiert, und ich habe es nie bereut.

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Diese Beutel haben sich aus meiner Sicht als die besten erwiesen. Allerdings nicht billig!

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In eigener Sache: Bitte nicht wundern, wenn ich die Schlagzahl von jetzt an reduziere. Täglich ein Beitrag ist auf Dauer nicht durchzuhalten, aber ich bleibe am Ball!

27. September 2014
von Tilo
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Herbstzeit, Pilzzeit!

Der zurückliegende Bandscheibenvorfall lässt eigentlich keine größeren Pilzsammel-Aktionen zu, aber dennoch sind da neulich ein paar Steinpilze in der Küche gelandet. Womit wir wieder bei einem simplen, aber dennoch genialen Nudelrezept wären.

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Die Zutaten

Steinpilze, konfierter Knoblauch (neu bei uns im Haushalt – haben wir aus dem Kuriositätenladen!), Rosmarin, Olivenöl, Parmesan und durchwachsener Speck. Auf den Speck kommen wir später zu sprechen; den gibt’s nämlich nirgendwo zu kaufen, den mache ich selber. Und die Räuchersaison beginnt gerade!

Zurück zum Pilzgericht. Pilze putzen, in Scheiben schneiden. Speck in Stifte schneiden, Rosmarinnadeln hacken. Speck in wenig Olivenöl ausbraten, Rosmarin und nach Geschmack 1-2 konfierte Knoblauchzehen zugeben. In einer zweiten Pfanne die Pilze bei kräftiger Hitze portionsweise in Olivenöl braten, leicht salzen und pfeffern und dann zum Speck geben. In der Zwischenzeit die Nudeln (in diesem Fall Fettuccine) kochen. 25 g Salz pro Liter Kochwasser!  Parmesan reiben, Nudeln abgießen und in die Pfanne geben. Sofort servieren, bei Tisch mit Parmesan bestreuen. Ein Glas Wein dazu: …was geht’s uns gut! ALLERBESTER KRAM!

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Die Pilze werden separat gebraten und dann zum Speck gegeben.

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Schon fertig!

Kleiner Tipp noch zum Umgang mit Steinpilzen, wenn man zu viele davon hat. Sie lassen sich nämlich hervorragend einfrieren. Die besten Erfahrungen habe ich mit folgender Methode gemacht: Die Pilze putzen und relativ klein würfeln. Die Pilzwürfel auf eine geeignete Platte, Teller oder Ähnliches streuen, einfrieren und die gefrorenen Würfel in eine Gefrierdose füllen. So kann man sie nach Bedarf entnehmen. Unbedingt gefroren verarbeiten. Vor allem, wenn man sie in vorbereitete Suppen oder Soßen gibt, sind sie von frischen Pilzen eigentlich nicht zu unterscheiden.

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25. September 2014
von Tilo
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Urgroßmutters Suppenwürze

Die Gläschen in Gelb-Rot  oder Gelb-Grün, auf denen irgendetwas von feinster Gemüsebrühe oder so ähnlich steht, sind inzwischen flächendeckend verpönt (was nicht heißt, dass sie nicht trotzdem von vereinzelten Ignoranten  benutzt werden, aber darum kümmern wir uns hier nicht). Die unter dem Bio-Mäntelchen angebotenen Alternativprodukte sind zumindest teilweise auch mit Vorsicht zu genießen. Selbermachen ist angesagt. Da weiß man doch, was man hat, und es ist denkbar einfach. Man nehme: Möhren, Sellerieknolle, Petersilienwuzel und Porree. Davon jeweils 500 g fertig geputzt, gesäubert und so klein geschnitten, dass der im jeweiligen Haushalt vorhandene Wolf (gemerkt?: wer keinen Wolf hat, hat jetzt ein Problem) die Stücke mühelos zu sich nehmen kann. Dazu kommen noch 250 g Tomaten, geviertelt oder geachtelt und ein großes Bund Petersilie, grob gehackt.

An dieser Stelle möchte ich den ersten Mitarbeiter in meiner Küche vorstellen. Zum Verständnis: Es gibt Mitarbeiter (mit Stromkabel) und Küchenhelfer (gut geraten: ohne Stromkabel). Die werde ich nach und nach, so wie es sich ergibt, vorstellen und zum gezielten Nachlesen unter dem entsprechenden Menüpunkt unter “Dies und Das” auflisten. Der aufmerksame Leser wird’s schon erraten haben, es geht um den Wolf.

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Das ist er. Ein Bauknecht übrigens.

Meiner ist in gewisser Weise ein Unikat. Ich kann also keine Kaufempfehlung aussprechen oder irgendwelche Werbung machen. Ich kann ihn aber beschreiben und dabei klarmachen, worauf es (mir) ankommt. Das gute Stück hat ein unbekanntes Alter, geschätzt Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Und, man höre und staune, er hat einen roten Stecker, was bedeutet, dass er Kraftstrom haben möchte. Das ganze bei lächerlichen 750 Watt Leistung. 1 PS. Das kann heute jeder 230-Volt-Wolf (z. B. Kenwood, Gastroback). Trotzdem schwöre ich auf mein Schätzchen und behaupte, dass, wenn z. B. mal ein Messer, ein Löffel oder ähnliches hineingerät, er es mühelos verarbeitet. Er hat eine enorme Durchzugskraft – und darauf kommt es an. Daher beim Neukauf bitte immer auf ausreichende Leistung achten. Wer einen Aufsatz für Kitchen Aid oder Kenwood hat oder anschaffen will, muss letztenendes nur inkaufnehmen dass vorher alles entsprechend kleiner vorgeschnitten werden muss, und dass es langsamer geht. Normalerweise kann man damit klarkommen (musste ich früher auch). Ich habe vor einiger Zeit ein paar Euro investiert, das Innenleben ausbauen und überarbeiten lassen, das Gehäuse pulverbeschichten lassen, die Messersätze überarbeiten lassen, und jetzt kann er voraussichtlich für den Rest meines Lebens mein Freund bleiben. Immerhin hat er bis vor ca. 10 Jahren seinen täglichen Dienst in einer Schlachterei verrichtet. Apropos Messersätze: ich besitze Scheiben in den Größen 2, 3, 4,5, 6 und 8 mm. Damit bin ich zur Zeit für alle Eventualitäten gerüstet. Mal seh’n, ob’s so bleibt.

Zurück zur Suppenwürze. Alles wolfen (3-mm-Scheibe); war klar, oder? Jetzt kommen noch 500g Salz (nicht mehr und nicht weniger – Erklärung folgt) dazu. Gut vermengen, in Spannbügelgläser füllen und beiseite stellen. Mehr ist nicht erforderlich – aufgrund des hohen Salzgehaltes ist das Ganze über Monate (am Ende unbegrenzt???) haltbar. Die 500 g Salz beruhen auf Folgendem: wer mitgerechnet hat, weiß, dass wir jetzt bei einem Gesamtgewicht unserer Würze von 2800 g angekommen sind. Das bedeutet – Deutscher Dreisatz 😉 – 9 g Salz in 50 g Würze. Das kann man sich leicht merken. Es geht nämlich um eine schnelle Gemüsebrühe, z. B. für eine Gemüsesuppe oder einen Risotto. Nichts eingefroren, nichts eingeweckt, woher nehmen? Die Lösung heißt Urgroßmutters Suppenwürze. Jederzeit greifbar. 50 g davon in etwas Butter angedünstet, mit genau 1 Liter Wasser aufgefüllt, ein paar Minuten gekocht, bei Bedarf durch ein feines Sieb gegossen: fertig ist die Gemüsebrühe! 9 g Salz pro Liter entsprechen der physiologischen Kochsalzlösung und schmecken immer angenehm. Deshalb!

IMG_0895Porree gründlich waschen.

IMG_0901Das vorbereitete Gemüse.

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Der Wolf hat seine Arbeit getan. (…vegetarisch!…)

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Entweder dieses oder Meersalz.

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Das Endprodukt vor dem Abfüllen.

Diese Würzmischung ist vielseitig einsetzbar und hauptsächlich zum Würzen oder Aufpeppen von Suppen und Eintöpfen gedacht. Die rohen Gemüsestückchen sorgen dabei für ein interessantes “Mouth-feeling”. Die Idee mit der Brühe kam mir während meines ersten Kochkurses. Ich wollte veruchen, ihn Convenience-frei zu gestalten…  ALLERBESTER KRAM!

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