10. Januar 2015
von Tilo
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Orkanartige Stürme fegen über die Küsten…

…und wir sitzen warm und trocken und vergnügen uns mit Muscheln. Wenn nicht jetzt, wann dann? Der Wochenmarkt in Flensburg fiel heute wegen des Sturmes aus. Also ein Abstecher zum Citti Großmarkt. Dass Citti den gesamten Frischfischbereich an Gosch outgesourced hat, hat mich zuerst nachdenklich gestimmt. Inzwischen denke ich aber, dass das Fachleute sind, die ihr Metier beherrschen. Meine Muscheln waren jedenfalls top! Das Rezept für heute ist eine abgewandelte Variante von Muscheln auf rheinische Art, eigentlich nur ergänzt um ein Glas eingeweckte Tomaten. Vor allem der Sud, wenn man ihn dann löffelt gewinnt dadurch erheblich. Er wird deutlich runder im Geschmack, einfach leckerer!
IMG_19132 Möhren, 2 Stängel Staudensellerie, 150 g Lauch, 1 Glas Tomaten, 350 ml Wein, Salz, gestoßener Pfeffer, ein Lorbeerblatt und dann natürlich frische Miesmuscheln (2 kg), das ist alles. Für 4 Portionen.
IMG_1920Möhren schälen und in dünne Scheiben hobeln. Lauch in feine Ringe schneiden und waschen. Sellerie fein würfeln.
IMG_1921Das Gemüse in Butter anschwitzen, Mit dem Wein ablöschen, Tomaten und Lorbeerblatt dazu und mit Salz und gestoßenem Pfeffer würzen.
IMG_1924_1Sehr stark erhitzen, Muscheln hineingeben und sofort den Deckel auflegen, damit die Muscheln in dem heißen Dampf möglichst schnell das Jenseits erreichen. 5-8 Min garen.
IMG_1927So sieht das dann aus. Alle Muscheln sind geöffnet. Dass man geschlossene Muscheln nicht öffnet und verzehrt, um dann krank zu werden, setze ich als bekannt voraus 😉 . Dazu passen ein trockener Riesling und Vollkornbrot mit (gesalzener) Butter. ALLERBESTER KRAM!

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4. Januar 2015
von Tilo
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Winter – Rosenkohl – ich war unterwegs…

… bei der Konkurrenz, den Mitbewerbern, nein , ich sage einfach mal auf anderen Blogs, das ist neutral. Hab’ einfach mal ein bisschen geguckt, was die anderen so machen. Hängengeblieben bin ich in Melanie Gerstlauers Kleiner Chaosküche, genauer gesagt, bei ihrer Rosenkohl-Kartoffel-Pfanne. Und ich habe auch gleich angekündigt, dass ich das aufgreifen will und daraus eine Suppe mache. Und heute ist es passiert, ich habe es getan und das Ergebnis überzeugt (mich zumindest 😉 ).IMG_1876Die Zutatenkombination ist die gleiche: Rosenkohl, Kartoffeln, Graupen, Kasseler Bauch, Gemüsebrühe. Und so hab’ ich’s gemacht: 750 g Rosenkohl putzen und kreuzweise einschneiden, 400 g Kartoffeln schälen und würfeln. 120 g Perlgraupen ohne Salz in Wasser garen, dann in ein Sieb schütten und mit klarem Wasser abspülen. Was hier auf den Fotos zu sehen ist, ist Gerstengrütze. Die ist noch feinkörniger, weil die Gerstenkörner geschnitten sind. Mir sind Perlgraupen lieber, aber wenn der örtliche Supermarkt nun mal keine hat… Geschmacklich gibt es keinen Unterschied. 250 g Kasseler Bauch (bei mir aus eigener Produktion)  von der Schwarte befreien und in Streifen schneiden. 50 g von Urgroßmutters Suppenwürze in etwas Butter anschwitzen, mit 1 Liter Wasser auffüllen, Kartoffelwürfel dazu und ca. 15 Min. garen. Rosenkohl und Kasseler in etwas Butterschmalz recht scharf anbraten bis erste Bräunungsspuren sichtbar werden. Dann die Hitze reduzieren und mit aufgelegtem Deckel im eigenen Dampf bissfest garen. Das dauert gut 15 Minuten. Eventuell ganz, ganz wenig Wasser zugeben. Graupen, Rosenkohl und Kasseler dann in die Brühe zu den Kartoffeln geben.
IMG_1850IMG_1849IMG_1858IMG_1870Alles noch ein kleines Weilchen köcheln lassen, mit Salz und geriebener Muskatnuss abschmecken und servieren. ALLERBESTER KRAM!

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1. Januar 2015
von Tilo
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Prost Neujahr!

Allen Lesern dieses Blogs wünsche ich alles Gute für 2015! Nach den Turbulenzen des Jahresendes nur ein ganz kleines Resümmée im Hinblick auf diesen Blog. Es ist schwieriger als erwartet, es macht Spaß, es ist eine Herausforderung. Kochen, schreiben und fotografieren unter einen Hut zu bekommen ist nicht ganz ohne! Aber der Blick geht nach vorne und so heißt der wichtigste Vorsatz für’s neue Jahr: bessere Fotos! Und wie das in diesem Blog so üblich ist (nicht Eingeweihte orientieren sich bitte hier) stoßen wir nicht mit Sekt, sondern mit einem Pilkaller an. Aquavit im eisgekühlten Glas, Ritz-Kräcker, ein (gefaltetes) Scheibchen Omelette (lässt sich besser in Form bringen als Rührei, welches nach Belieben natürlich auch geht) und darauf ein Stück Räucheraal, in diesem Fall von Fiete Föh. Auf 2015! ALLERBESTER KRAM!
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27. Dezember 2014
von Tilo
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Weihnachten 2014 oder: Einer gegen Alle

Einer: ein Virus, im folgenden “Magen-Darm” genannt. Alle: eine nichtsahnende neunköpfige Familie in Angeln. Magen-Darm hat pünktlich zum Fest die gesamte Truppe mit Ausnahme der Schwiegertochter erfolgreich niedergestreckt. Fünf Erwachsene, drei Kinder, alle auf einen Streich. Das tapfere Schneiderlein hat nur sieben geschafft.

Nichts wurde aus geplanter Menüfolge und den Schlemmereien, über die vorher tagelang nachgedacht wurde. Es wurde umdisponiert, verschoben, eigentlich fand essensmäßig nichts Aufregendes statt. Ein kleines Highlight ist blogwürdig: Die Präsident-Creme!

Schon mal gehört? Irgendwelche Assoziationen? Es verhält sich folgendermaßen: Früher, bis Anfang dieses Jahrtausends gab es in Flensburg das Rumhaus Hansen, das als wichtigstes Produkt den Rum-Verschnitt “Hansen Präsident” herstellte. Heute, nachdem die Firma veräußert wurde, und Hansen Rum in Niedersachsen hergestellt wird, trinkt der eher lokalpatriotisch veranlagte Flensburger eigentlich keinen Hansen Rum mehr. Aber der ist nun mal verewigt in der Präsident-Creme.

Und das kam so: In den 70er, 80er Jahren gab es in Flensburg den Gastronomen Hans Braas mit seinem Chefkoch Willi Egehave, der diese Creme kreierte und zu einem Flensburger Markenzeichen machte. Jeder Flenbsburger besitzt eine Variante des inzwischen häufig abgewandelten Rezeptes und hält seine natürlich für das Original. Und wie komme ich nun zu der Ansicht, dass meine das Original ist? Dazu gibt es wiederum eine Geschichte.

Einer der letzten Geschäftsführer des Rumhauses, solange es in Flensburg ansässig war, war ein Herr Grün (es gibt übrigens auch einen “Hansen Grün”). Herr Grün hatte ein Catering bestellt und Caterer waren zufällig – na, wer wohl – meine Frau und ein Nachbar, mit dem sie zu dieser Zeit einen kleinen Partyservice betrieb. Natürlich stand die Präsident-Creme mit auf dem Plan. Und wie es das Schicksal wollte: Die falschen Makronen erwischt. Nach der unausweichlichen Belehrung wissen wir es jetzt besser!

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Die Hauptakteure: Hansen Präsident und italienische Makronen mit einem Aprikosenkern-Anteil von fast 40%, weich, glutenfrei und einzeln verpackt. Der Rum ist kein Dogma. Im Grunde geht jeder 40-%ige Rumverschnitt. Die Makronen sind Dogma!

IMG_1743Wichtiger Hinweis: Ein Schlagkessel kann nur zu klein, aber nie zu groß sein 😉

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Im Prinzip reden wir von einer abgewandelten Bayrischen Creme. Und wir machen es wie früher: Dessert gehört in eine Schüssel, nicht in Portionsgläschen oder so… Für 6-8 Portionen werden 5 Eier mit dem Mark einer Vanilleschote und 50 g Zucker schaumig geschlagen, 6-7 Blatt aufgelöste Gelatine werden untergerührt (wie das geht, muss ich hier hoffentlich nicht erklären 😉 , dann 500 ml steifgeschlagene Sahne unterheben und schichten: Makronen, mit nicht zu wenig Rum beträufelt, Schokoladenraspel, dann die knappe Hälfte der Creme, die übrigen Makronen (insgesamt handelt es sich um 150-200 g), wiederum mit reichlich Rum beträufelt, Schokoladenraspel, dann die restliche Creme und zuletzt wieder Schokoladenraspel, oder noch besser Borkenschokolade. Den letzten Schliff erhält das Ganze durch eine Sahne-Verzierung. ALLERBESTER KRAM!

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21. Dezember 2014
von Tilo
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3 Monate Allerbester Kram…

…und obwohl wir hier an der Küste leben – es ist kaum zu fassen – hat es noch keinen Fisch gegeben. Eine indisch angehauchte Rote-Linsen-Suppe mit Kabeljau aus der aktuellen “essen & trinken” machte mich neugierig. Gesehen, ausprobiert und für gut befunden. Übrigens, der Kabeljau aus der Ostsee heiß Dorsch. Und der weitaus beste ist der geangelte!

Die Suppe hat zwar eine recht lange Zutatenliste, ist aber schnell gemacht. 2 Kardamonkapseln, 2 Nelken, 2 Pimentkörner, 1/2 TL Koriandersaat, 1 kleine Zimtstange und 1 Lorbeerbatt in etwas Öl anrösten.

Kardamon, Nelken, Piment, Koriander, Zimt und Lorbeer

Eine gewürfelte Zwiebel, 2 gewürfelte Knoblauchzehen und 20 g fein gewürfelter Ingwer kommen dazu. Alles leicht anschwitzen.

Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer dazu...

Dann 250 g rote Linsen und einen Liter Gemüsebrühe zugeben und alles 20 Minuten kochen.

...dann die Linsen...

Apropos Gemüsebrühe. Dies hier ist eine tyische Situation um Urgroßmutters Suppenwürze zur Anwendung kommen zu lassen! Wie schon im Beitrag beschrieben, werden für einen Liter Gemüsebrühe 50 g der Würze in etwas Öl angeröstet, mit Wasser aufgefüllt und ein paar Minuten gekocht: fertig ist die Gemüsebrühe – ALLERBESTER KRAM!

Den Fisch in der Zwischenzeit salzen, pfeffern und in etwas Butterschmalz braten. Einen Teil der Linsen, die Zimtstange und das Lorbeerblatt aus dem Topf nehmen, die Suppe grob pürieren, Linsen wieder zugeben, Mit Salz, Peperonistreifen und Limettensaft würzen.

...und fertig!

Auf Teller verteilen, den Fisch und ein paar Minzblätter dazu: ALLERBESTER KRAM!

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