Graupotto! Ein fürchterliches Wort. Das einzige Argument, es zu benutzen, ist die Tatsache, dass es sich wunderbar selbst erklärt. Jetzt wissen alle, um was es hier geht, und ich werde mich bemühen, im folgenden Beitrag dieses fürchterliche Wort tunlichst zu umgehen.
Die windgeschälten Graupen aus der Mühle “Hoffnung” in Munkbrarup habe ich hier schon vorgestellt. Und es ist Spätsommer. Was liegt also näher, als ein Graup………. enrisotto mit Gurke in Angriff zu nehmen.
Bis auf die ca. 750 g schwere Schmorgurke sind alle Zutaten (Graupen, Zwiebel, Weißwein, Deichkäse als Parmesan-Ersatz, Kirschtomaten, etwas Dill und natürlich Hühnerbrühe) im Haus, und die Gurke ist zu dieser Jahreszeit auf dem Wochenmarkt schnell besorgt.
Eine wichtige Zutat habe ich doch glatt vergessen: den körnigen Senf. Dieser hier ist so gut, dass ich dann mal zwischendurch auf die Regionalität pfeife…
Für 4 Portionen eine Zwiebel würfeln und in etwas Rapsöl andünsten. Die Graupen (160 g) zugeben, mitrösten, dann mit Wein ablöschen und anschließend 500 ml Brühe zugeben (geht auch kalt – die Graupen sind da unempfindlich). Ca. 25 Minuten auf kleiner Flamme kochen. Währenddessen eine weitere Zwiebel würfeln und ca. 60-80 g Käse reiben. Die Gurke schälen, halbieren, die Kerne herauskratzen, die Hälften in jeweils 3-4 Streifen schneiden und diese zu Würfeln. Die Zwiebel wieder in Rapsöl andünsten, Gurkenwürfel zugeben und mit aufgelegtem Deckel bei kleiner Hitze garen. Eventuell ganz wenig Wasser zufügen. Die Gurken mit Salz und ca. 1 TL Senf abschmecken. Schnell noch etwas Dill von den Stielen zupfen, hacken und zugeben. Inzwischen sind auch die Graupen gar. Etwas salzen, Käse und Gurken zufügen, alles verrühren und noch eine Weile ziehen lassen. Und weil das Graupen-Dingenskirchen ohne Beilage doch eher langweilig sein könnte, kümmern wir uns um die Begleitung: Lengfisch und Krabben.
Krabben kaufe ich generell ungepult. Die haben die wenigsten, im Idealfall gar keine Konservierungsstoffe. Auf dem Wochenmarkt und beim Fischhändler sind sie je nach Saison auch hier an der Küste nur sporadisch zu bekommen, und dann muss man zuschlagen. Das habe ich dann auch getan! Und zum jetzigen Zeitpunkt – Graupen-Gurken sind fertig – sind die Krabben natürlich längst gepult, ganz zu Beginn. Das habe ich nur nicht erwähnt, wegen der Überraschung 😉 Die Zeit, die man dafür braucht, soll man nicht unterschätzen.
Der Fisch wird portioniert. Noch vorhandene Gräten entferne ich nicht, da sie beim Lengfisch sehr fest im Fleisch sitzen. Auf dem Teller geht das leichter. Die Stücke salzen, leicht pfeffern, mehlieren, in Butterschmalz braten und zwischenzeitlich die Kirschtomaten halbieren.
Anrichten… Fertig! Der obligatorische Wein dazu… Weißburgunder sollte passen…
REZEPT Graupenrisotto mit Gurke