Es ist mal wieder soweit. Der Sommer ist vorbei und in den umliegenden Hofläden gibt es jede Menge Weißkohl. So auch in Wattschaukrug. 4 Stück lagen da auf einem Handwagen, und damit war der voll, kurz vorm Achsbruch 😉
2,50 Euro das Stück! Also nicht lange fackeln, einen davon unter den Arm geklemmt und ab damit nach Hause. Dort den eingestaubten Gärtopf hervorgekramt, gespült und an die Arbeit. Zunächst wollte ich erstmal wissen, wie schwer der Bursche denn nun war. Die Küchenwaage kann 6 kg – überfordert! Kopf halbieren, in zwei Durchgängen wiegen: knapp 9 kg! Den Kopf zu zerkleinern geht eigentlich schnell. Dank scharfem Messer und Kenwood Küchenmaschine ist das in 15 Minuten passiert.
Ca. 8 kg zerkleinerter Kohl befinden sich jetzt in der Wanne. Genau die richtige Menge für den 10-Liter-Gärtopf. 80 g Salz dazu und alles gut vermengen.
Dann geht es ans Stampfen. Ein paar Hände voll Kraut in den Topf und mit dem Holzstampfer stampfen. Und stampfen. Und stampfen. Eigentlich soll Flüssigkeit austreten. Nichts passiert. Und nach einer Weile, doch, es wird feucht im Topf. Ich mache eine Hochrechnung, wielange ich jetzt wohl stampfen muss, und ich bekomme Angst.
Ich nehme es vorweg: mit zunehmender Stampfdauer beschleunigt sich der Vorgang, es tritt immer mehr Saft aus, Gesamtdauer der Prozedur etwa 50 Minuten. Die Arme drohen müde zu werden und dann kommt der Ohrwurm. Unerbittlich frisst er sich fest:
Oh, Du mein schönes Heimatland,
wo man das Sauerkraut erfand,
wir preisen Dich und singen laut:
Friede, Freiheit, Sauerkraut…
(Helme Heine)
Die Sauerkraut-Hymne hat mich dann während der gesamten Stampferei begleitet…
Fertig. So soll’s aussehen. Ein geschlossener Flüssigkeitsspiegel über dem gestampften Kraut. Ich bin zufrieden 🙂
Jetzt wird das Kraut mit dem geteilten Stein, der zum Gärtopf gehört, beschwert. Unter dem Flüssigkeitsspiegel kann man ihn leider nicht erkennen.
Salzwasser in der Rinne sorgt beim Auflegen des Deckels für einen luftdichten Abschluss und damit für hygienisch einwandfreie Verhältnisse. Sauberkeit ist beim Sauerkrautmachen das A und O! Deckel drauf und den Topf an einen ausreichend warmen Ort stellen. 20° C sind in Ordnung.
Und dann kann er blubbern, und blubbern, und blubbern… etwa 14 Tage lang. Man sollte es sich verkneifen, den Deckel hochzunehmen und zu gucken oder zu riechen. Wenn’s blubbert, ist alles gut! Seit 5 Wochen steht er jetzt kühl bei 8°-9° und müsste eigentlich fertig sein. Bald wird probiert…
17. Januar 2018 um 22:30
Respekt Tilo! Wie lange kommst du mit so einem Sauerkrautvorat? Das ist ja der Wahnsinn…
18. Januar 2018 um 13:08
Das ist in etwa der Jahresbedarf. Im Herbst werde ich das wieder so machen. Es ist unglaublich gut!
14. November 2017 um 21:48
Ich mach das dann in klein☺In Mason Jar Gläsern
20. November 2017 um 14:14
So mache ich das mit Rotkohl. Aber nicht Mason Jar, sondern Trick von Ingo Holland 😉